Wege aus der Einsamkeit
Die Schreiberin sagte, sie spüre oft, dass andere gegen sie seien. Dadurch empfinde sie das starke Bedürfnis sich zu verteidigen, sich zu behaupten und durchzusetzen.
In der Schrift zeigt sich eine Neigung zu Eigenwille und Rechthaberei bei nur wenig Kompromiss- und Anpassungsbereitschaft.
Die Frau ist vermutlich in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen, in denen sie sich vorwiegend fügen musste.
Daraus erwuchs Ihre Lebenseinstellung die heissen könnte: "Ich lasse mich nicht unterkriegen".
So zeigt sie anderen kaum Gefühl, Gemüt und Weichheit, weil sie glaubt, sie werde sonst ausgenützt.
Damit beschränkt sie sich in geistiger und seelischer Hinsicht aber immer mehr.
Geistig verliert sie zunehmend an Flexibilität und Lernfähigkeit und seelisch dürfte sie immer mehr vereinsamen.
Eine Wende kann dann eintreten, wenn sie erkennt, dass ihre Mitmenschen sie nicht nur ausnützen und hintergehen wollen, sondern auch ihre Zuneigung suchen, weil sie im selben Masse von Sorgen und Ängsten geplagt werden, wie sie selbst.
Je mehr sie erkennt, dass die Gefahr, die sie in anderen sieht, ihre eigene Projektion ist, desto weniger wird sie das Bedürfnis empfinden, sich zu schützen und zu verteidigen.
Damit kann sie auch immer mehr zur Einstellung hinfinden:
- "Ich darf mich für andere öffnen".
- "Ich darf Gefühle äussern".
- "Ich darf weinen".
- "Ich darf anderen von meinen Sorgen erzählen".
- "Ich darf mich selbst lieben". etc.
Es wäre hilfreich für sie, wenn sie sich von ihrer etwas "kämpferischen und männlichen" Haltung lösen und ihrer weiblichen Seite mehr Raum gewähren würde.
Auf diesem Weg, könnte sie aus ihrer Isolation herausgelangen und sich für ihre Mit- und Umwelt öffnen.
Es ist ein Weg, der ihr helfen würde, sich wieder als Teil des Ganzen zu erleben und sich trotz "Schwächen" als gleichberechtigt zu fühlen.